Viele Akteure aus dem Stadtbezirk möchten sich für gesunde Ernährung und Wissensbildung dazu einsetzen - die Zielgruppe: Kinder und Jugendliche
Stadtbezirk Porz - Die Liste der Beteiligten ist umfangreich. Und auch die der Ideen. Vor allem gehe es darum gemeinsam Kapazitäten zu nutzen und Anknüpfungspunkte zu finden, so Jochen Schäfer, Sozialraumkoordinator für Finkenberg und Gremberghoven. Das Ziel: Die Vermittlung von Wissen und Möglichkeiten zu gesunder Ernährung von Kindern und Jugendlichen.
Mit dabei sind auch Schäfers Kollegin, Lara Waldron, zuständig für den Sozialraum Porz-Mitte, Eil und Teile Zündorfs, zudem Jochen Reichel, stellvertretend für das Bündnis Porz-Mitte und den Bürgerverein Urbach, das Finkenberger Bürgerzentrum mit Sylvia Buzas, das Jugendzentrum Glashütte, zudem Kinderärztin Simin Fakhim-Hashemi, ebenfalls Vorsitzende vom Urbacher Bürgerverein, und Ernährungs-Expertin Saskia Meyer.
Sie alle haben die Notwendigkeit erkannt und wollen nun aktiv im gesamten Stadtbezirk Porz Ideen vorantreiben. So ist Mayer schon bald für den sogenannten essbaren Garten der Glashütte zuständig. Die Gelder stünden schon bereit, so Leitern Petra Riemann.
Beantragt sind zudem Gelder über den Verfügungsfond des neuen Stadtteilmanagements für Gremberghoven und Finkenberg. Sind diese von der Bezirksvertretung bewilligt, so möchte Saskia Mayer im Bürgerzentrum Finkenberg Workshops für Kinder und Jugendliche anbieten.
Nachhaltige Ernährungsbildung live solle es werden, so Mayer. "Ich möchte mit den Kindern einkaufen gehen, kochen und ihnen Wissen und Material mitgeben, das sie auch zu Hause anwenden können." Die Schülerinnen Solaf (12 Jahre) und Marwa (13 Jahre) haben ähnliches schon an der Lise-Meitner-Gesamtschule erfahren können. Hier hat Mayer eine Zeit lang Hauswirtschaft unterrichtet.
"Wir haben viel gelernt, zum Beispiel über die Haltung von Tieren", erzählen die Schülerinnen. Bewusster würden beide seitdem leben. Weniger Plastiktüten nutzen, weniger Fleisch essen. "Mein Herz hat richtig schnell geklopft, als ich gehört habe, wie manche Tiere leben müssen", so Solaf. Vom Plan vegan länger als einen Monat zu leben, seien beide aber abgekommen. Vielmehr gehe es darum weniger Fleisch und Milch zu konsumieren.
Für manches Kind ist es indes wichtig überhaupt etwas zu essen zu bekommen, weiß indes Jochen Reichel. Er hofft über Kontakte des Bürgervereins Urbach etwa weitere Gelder ermöglichen zu können. "Inselmentälität bringt nichts", findet er und möchte gute, bestehende Ideen auch auf andere Stadtteile ausweiten. Auch in sozial schlechter gestellte Stadtteile, so Sylvia Buzas.
In der Kita Dorotheenstraße gebe es etwa schon einen Garten mit Äpfeln und Kräutern, berichtet Sozialraumkoordinatorin Lara Waldron. Sie wünscht sich, dass noch mehr Akteure mit einsteigen. "Wer Interesse und Ideen hat, kann sich gerne bei den Sozialraumkoordinatoren melden", so Waldron. Namentlich also bei Jochen Schäfer und ihr selbst. Und auch Saskia Mayer stellt klar: "Das soll keine einmalige Aktion bleiben."
(Text & Foto: Lars Göllnitz, Original-Artikel: Auftakt für ein Netzwerk und Aktionen | Köln Porz | unserort.de)